Die TU

Die Klimakrise ist in vollem Gange und raubt zunehmend mehr Menschen durch die Zerstörung der Ökosysteme ihre Existenzgrundlage. Währenddessen festigt das demokratisch nicht legitimierte World Economic Forum (WEF) in Davos nach wie vor die an unbegrenztem Wachstum orientierte Wirtschaftsweise, die diese Katastrophe erst ausgelöst hat. Weiter an ihr festzuhalten verschlimmert nicht nur die Folgen des Klimawandels, sondern auch die aus ihr folgenden menschenverachtenden Ungleichheitsverhältnisse der Welt.

Während abweichende Wirtschaftskonzepte in der globalen Politik unerwünscht sind, ist auch die Uni alles andere als frei von kapitalistischen Logiken. Lehre und Forschung werden von wirtschaftlichen Interessen geleitet, während kaum Platz für ernsthafte Auseinandersetzungen abseits neoklassischer Ökonomie gelassen wird. Genau diese kapitalistischen Logiken haben uns allerdings erst an den Punkt gebracht, an dem wir heute stehen – schon mitten in der Klimakrise und kurz vor dem ökologischen Kollaps. Die Klimakrise ist nicht nur ein Ökothema: Sie bedarf einer gesamtgesellschaftlichen, sowohl politischen, wirtschaftlichen, als auch sozialen Transformation.

Wir brauchen einen Ort an dem wir lernen können, die Welt nicht nur verschieden zu interpretieren, sondern sie zu verändern. Darum ist es höchste Zeit, Bildung so zu gestalten, dass sie den vielfältigen Krisen unserer Zeit gerecht werden kann: selbstorganisiert, antikapitalisch, herrschaftskritisch und zukunftsweisend.

Deshalb haben wir vom 21.-24.01.20 den Audimax der Uni Freiburg besetzt und darin die Transformations-Universität Freiburg (TU Freiburg) gegründet. Der Grund für die Besetzung war daher explizit nicht, dass wir nicht lernen wollen, sondern dass wir anders lernen wollen. In die TU Freiburg haben während der Gründungstage vom 21.-24.01.20 verschiedenste Menschen aus Uni- wie nichtakademischen Kontext ihre vielfältigen Perspektiven in Open-Spaces, Workshops und Vorträgen eingebracht.

Die Besetzung und Gründung der TU Freiburg, welche im Rahmen der zweiten Welle der Kampagne #By2020WeRiseUp stattfand, mündete in einer Abschlusserklärung, welche hier zu finden ist. Auf Basis dieser Abschlusserklärung wird sich die TU Freiburg auch in Zukunft engagieren.